Die Burgallee in Hagen im Bremischen

Die Burgallee in Hagen im Bremischen ist eine historische Zeitreise – vom Beginn des 12. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Mit 10 Mediensäulen als geschichtlich bedeutsame Stationen werden kurze Videofilme via QR-Codes per Smartphone oder Tablet abgerufen. Die Videos machen die Geschichte erlebbar. Daneben soll auch auf wichtige historische Ereignisse hingewiesen werden, die sich zeitgleich »in der sonstigen Welt« ereignet haben.

Über uns

Nach der aufwändigen und grundlegenden Renovierung und Wiedereröffnung der Burg im Jahre 1988 entwickelte sich unter der Regie des »Kultur- und Heimatverein Burg zu Hagen im Bremischen e.V.« ein reges und abwechslungsreiches Kulturleben mit Konzerten, Ausstellungen und Lesungen in der Burg und auf dem Burghof. Dieses Angebot wurde und wird von der Bevölkerung Hagens und der näheren und weiteren Umgebung ausgesprochen positiv angenommen.

Spannende vergangene Geschichte

Die Projektidee

Es reifte die Idee, eine zeitgemäße Möglichkeit zu eröffnen, die herausragende historische und kulturelle Bedeutung der Burg zu Hagen im Bremischen und die Geschichte dieses Landstrichs zu erleben. Als geeignetes Medium dafür erschienen Filmclips, in denen ausgewählte geschichtliche Ereignisse nachgespielt werden, dies allerdings mit hohem Qualitätsanspruch.

Das Projektziel

Ziel war es insbesondere jüngere Bevölkerungsschichten anzusprechen. Um auch junge Menschen für historische Themen zu interessieren, mussten Kommunikationsformen zum Einsatz kommen, die heute von Jugendlichen im täglichen Leben genutzt werden. Gleichzeitig müssen aber auch die zu vermittelnden Inhalte interessant und spannend aufbereitet werden – so dass eben Geschichte erlebbar wird.

Jugendbeteiligung

Daher spielten Jugendliche bei der Umsetzung des Projektes von Anfang an eine überaus wichtige Rolle. Die Einbindung der jungen Menschen geschah in enger Abstimmung mit der Schulleitung und der Lehrerschaft der Waldschule Hagen-Beverstedt im Rahmen von schulbegleitenden Projektwochen und Workshops. In diesen Unterrichtseinheiten haben die Schüler*innen die geschichtlichen Inhalte und deren Darstellung an zehn Stationen zusammen mit dem Kultur- und Heimatverein Burg zu Hagen im Bremischen e.V. erarbeitet.

In diesem Zusammenhang entstanden im Kunstunterricht der Waldschule zahlreiche außergewöhnliche graphische Arbeiten zum Thema »Burg zu Hagen«, die teilweise in die Filme integriert sind und in einer großen Sonderausstellung der Reihe »Junge Künstler« in der Burg zu Hagen gezeigt wurden.

Die Projektbeteiligten

Bei der Erstellung dieser Grafiken und Bilder wurden die Schülerinnen und Schüler von der renommierten Bremer Illustratorin Anke Bär unterstützt und bei speziellen Techniken angeleitet.

Die professionelle Koordination der so entstandenen Ideen und Vorstellungen übernahm als künstlerischer Leiter des Projektes der Bremer Schauspieler, Autor und Theaterregisseur Hans König, der aus diesem Material federführend die Drehbücher der Filmsequenzen entwickelte.

Die professionelle szenische und filmische Umsetzung erfolgte schließlich durch den Hagener Filmemacher und Regisseur Sandro Giampietro in dessen Gloria Filmstudios unter Mitwirkung seiner Film-AG der Waldschule Hagen-Beverstedt. Neben dem Bremer Schauspieler Helge Tramsen, der die erläuternden und verbindenden Szenen an allen zehn Stelen darstellt, standen in allen Filmen Amateurschauspieler vor der Kamera, insbesondere auch hier Schüler*innen der Waldschule. Die historisch korrekten Kostüme wurden von den Domfestspielen in Verden ausgeliehen.

Foto: Hartmann

Die Projektumsetzung

Die historische Zeitreise vom Beginn des 12. Jahrhundert bis in die Gegenwart sollte an der denkmalgeschützten Burgallee in Hagen im Bremischen erlebbar werden, indem an zehn Mediensäulen als geschichtlich bedeutsame Stationen mit QR-Codes via Smartphone oder Tablet visuell und akustisch die Geschichte der Burg zu Hagen vermittelt wird. Daneben sollte auch auf wichtige historische Ereignisse hingewiesen werden, die sich zeitgleich »in der sonstigen Welt« ereignet haben. Durch die Ausgestaltung der Burgallee zu einem interaktiven Instrument der Geschichtsvermittlung sollte die herausragende historische und kulturelle Bedeutung der Burg zu Hagen im Bremischen für den gesamten Südkreis gestärkt und langfristig erhalten werden.

Die Burgallee

Allerdings befand sich die Burgallee in einem sehr schlechten Zustand, die keine barrierefreie Zeitreise zuließ. Sie wurde deshalb im Einvernehmen mit der Baudenkmalpflege des Landkreises Cuxhaven aufwändig saniert, wobei das bestehende Klinkerpflaster aufgenommen und wiederverwendet wurde, soweit dies möglich war.

Die Ausstattung

Entlang der Burgallee wurden zehn Stelen aus Cortenstahl aufgestellt, die über einen darauf angebrachten QR-Code verfügen. Mit einem Smartphone oder einem Tablet können Filmclips zu den auf den Tafeln angegebenen Zeitabschnitten abgerufen werden. Es sind insgesamt elf dieser Stelen vorhanden, beginnend an der Einmündung der Burgallee gegenüber dem Rathaus. Neun Stelen handeln von der Geschichte der Burg zu Hagen im Bremischen, eine beschreibt das ehemalige jüdische Leben in Hagen und eine weitere informiert über den Kultur- und Heimatverein Burg zu Hagen im Bremischen e.V.. Außerdem sind zwei weitere Säulen aus Cortenstahl vorhanden, die als Begrüßungsinformation fungieren.

Besucher, die über kein Smartphone verfügen, können sich gegen eine Sicherheitshinterlegung für die Dauer des Burgaufenthaltes ein internetfähiges Tablet (iPad) in der Burg ausleihen.

Die Vernetzung

Das Burgallee-Projekt soll nicht nur auf bedeutsame geschichtliche Ereignisse in der Gemeinde Hagen im Bremischen hinweisen, sondern in einem späteren Schritt möglicherweise auch eine Vernetzung mit touristischen Attraktionen anderer Gemeinden im Südkreis herstellen. Hervorzuheben ist die Flexibilität, die das QR-Konzept bietet. Dadurch wird es möglich sein, kurzfristig inhaltliche Änderungen oder Ergänzungen vorzunehmen.

Die Sponsoren

Die Projektkosten von mehr als 200.000 EUR wurden durch Zuwendungen der EU aus dem LEADER- Programm, der Gemeinde Hagen im Bremischen, der Niedersächsischen Sparkassenstiftung in Verbindung mit der Weser-Elbe-Sparkasse, der EWE-Stiftung und der BINGO-Umweltstiftung sowie durch Eigenmittel des Kultur- und Heimatvereins Burg zu Hagen im Bremischen e.V. getragen.

Die Akteure

Projektträger: Kultur- und Heimatverein Burg zu Hagen im Bremischen e.V.
Projektidee, -planung und -leitung: Stephanie Allmers-Stoessel, Friedrich Zittlosen und Bia Lutfi
Geschichtliche Recherche: Jutta Siegmeyer und Hansdieter Kurth
Künstlerische Leitung und Drehbuch: Hans König
Regie und Filmproduktion: Sandro Giampietro, Gloriastudio
Regieassistenz, Maske und Darsteller: Schüler und Schülerinnen der Waldschule Hagen-Beverstedt
Moderation und Schauspiel: Helge Tramsen
Künstlerische Unterrichtung: Kristina Hautau und Sarah Harjes-Fritzsche, Waldschule
Illustration und künstlerische Beratung: Anke Bär
Kostüme: Verdener Domfestspiele
Gestaltung der Webseiten: Ortgies Medien, Hagen
Planung Sanierung Burgallee: Carsten Gerken, Sweco GmbH und Jörn Deharde, Gemeinde Hagen
Tief- und Straßenbau: Steffen GmbH, Bad Bederkesa